ZUKUNFT

UNESCO-WELTERBE | Zeche Zollverein

Die heute sichtbaren Anlagen des Schachts XII der Zeche Zollverein in Essen sind die komplett erhaltenen Anlagen einer historischen Kohlezeche. Die Zeche Zollverein war von 1851 bis 1986 in Betrieb und die größte und modernste Steinkohleförderanlage der Welt. Heute ist sie als Industriedenkmal zugleich Sinnbild einer bedeutenden Wirtschaftsepoche und als Architekturdenkmal Ausdruck der Formsprache des Bauhauses. Der Industriekomplex Zeche Zollverein in Essen wurde 2001 in die Welterbeliste der UNESCO eingeschrieben.

In den Anlagen des Schachts XII spiegeln sich die wirtschaftlichen und politischen Umbrüche zur Zeit der Erbauung des Schachts Anfang der 1930er Jahre wieder. Die Erfahrungen des kurzen wirtschaftlichen Hochs der 1920er und der Beginn von Globalisierung und Modernisierung wurden künstlerisch durch den Wandel von Expressionismus zu Kubismus und Funktionalismus ausgedrückt.

Die Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer, inspiriert vom Bauhaus, schufen eine meisterliche Verbindung von Form und Funktionalität. Indem sie den in zwei Achsen angeordneten Industriekomplex nach Prinzipien der Symmetrie und Geometrie gestalteten, schufen sie ein harmonisches Gesamtwerk. So sind die Gebäude dieses Industrieerbes in außergewöhnlichem Maße Ausdruck der Anwendung des Designs der Moderne im industriellen Kontext.

In der Zeche wurde bis zu ihrer Stilllegung 1986 135 Jahre lang Kohle abgebaut. Noch heute ist die Anlage vollständig erhalten: Gruben, Kokereien, Schienenwege, Halden, Arbeitersiedlungen, Geschäfte und Sozialeinrichtungen. So ist der Industriekomplex Zeche Zollverein in Essen auch ein repräsentatives Beispiel der Zeit der Entwicklung der Schwerindustrie in Europa und insbesondere des wirtschaftlichen Aufschwungs in den „Goldenen Zwanzigern“.

TRANSFORMATION | Ort des Wandels

Unter Transformation versteht man den Prozess der Veränderung, vom aktuellen Zustand hin zu einem angestrebten Ziel-Zustand in der nahen Zukunft. Eine Transformation repräsentiert einen fundamentalen und dauerhaften Wandel.

Permanente Transformationsprozesse sind im heutigen Zeitalter für Unternehmen aufgrund der revolutionären Entwicklung (durch Digitalisierung, Globalisierung, KI etc.) und dem schnellen Wirtschaftswachstum unumgänglich. Unter anderem soll der Transformationsprozess dazu dienen, den Veränderungen des digitalen Zeitalters gerecht zu werden und sich immer wieder schnell wandelnden Märkten anpassen zu können.

Heute stellt die Welterbestätte in Essen auch ein besonders gelungenes Beispiel der Umwandlung- und Umnutzung industrieller Großanlagen nach Produktionsende dar.

Im vom Strukturwandel nach dem Ende des Kohleabbaus geprägten Ruhrgebiet ist die Zeche ein bedeutender Standort wirtschaftlicher und kultureller Revitalisierung und somit ein wichtiger Bestandteil nachhaltiger Regionalentwicklung: Statt für einen Abriss nach der Stilllegung entschloss sich das Land Nordrhein-Westfalen, die Zeche der Ruhrkohle AG abzukaufen, sie unter Denkmalschutz zu stellen und grundlegend zu sanieren.

Das Unternehmen XYZ wurde 1971 gegründet und versorgt die Öffentlichkeit seither mit qualitativ hochwertigen Produkten. An seinem Standort in einer kleinen Großstadt beschäftigt der Betrieb über 2.000 Menschen und unterstützt die Stadtbewohner in vielfacher Hinsicht.

SUSTAINABILITY | Erhalt durch Umnutzung

Die 1998 gegründete Stiftung Zollverein widmete sich der Wiedernutzbarmachung und Erhaltung des Industriedenkmals. Der gesamte Industriekomplex ist heute ein beispielhafter Besichtigungsort zur Bergbaugeschichte und zur Entwicklung der Industrie-Architektur in einer der bedeutendsten Industrieregionen Europas. Auf der „schönsten Zeche des Ruhrgebiets“ kann man die Moderne der 20er, 30er Jahre und die Entwicklung der Schwerindustrie nachvollziehen.

Besucher des Denkmalpfades ZOLLVEREIN® können den Weg der Kohle im wahrsten Sinne des Wortes beschreiten. Der Denkmalpfad ZOLLVEREIN® – im Originalzustand belassen – führt durch die Gebäude der ehemaligen Sieberei und der Kohlenwäsche, vorbei an gigantischen Maschinen und Förderbändern, die vom Arbeitsalltag in Lärm und Staub erzählen. Modelle, Filme und museumstechnische Installationen verdeutlichen die Aufbereitung des schwarzen Goldes.

Der Industriekomplex Zeche Zollverein ist somit Ausdruck der Verbindung von schützenswertem Erbe und kreativer Gegenwart und Zukunft und ein identitätsstiftender Faktor in der Region.

FUTURE LAB | Zukunftsstandort für Kultur und Wirtschaft

International gilt Zollverein als Vorzeigebeispiel für die Transformation industrieller Standorte und gleichzeitig als innovativer Exzellenzstandort.

Die stillgelegte Zeche und Kokerei Zollverein ist heute eine Ikone des Industriezeitalters und touristische Attraktion, zugleich Wirtschaftsstandort, Bildungscampus, junges, wachsendes Kraftwerk der Kreativindustrie und Heimat für Kunst- und Kultur.

Kultur ist auf Zollverein weit mehr als Unterhaltung. Kultur schafft die Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Gleichzeitig ist Kultur der Motor des Wandels und Zollverein wird in seiner Funktion als Zukunftsstandort das Labor des Wandels sein.

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